Unterbrechung der Samenruhe

Samen verbleiben in einem Ruhezustand (ein vorübergehender Wachstumsstillstand), bis die Umweltbedingungen für die Keimung optimal sind. Einige Samen keimen von selbst, sobald die klimatischen Bedingungen stimmen. Andere benötigen Unterstützung, um zu keimen, obwohl optimale Bedingungen gegeben sind: die sogenannte Keimruhe. Es gibt verschiedene Techniken, die, wie der Name schon sagt, darauf abzielen, die Keimruhe der Samen zu verkürzen und die optimalen Bedingungen in ihrer natürlichen Umgebung wiederherzustellen. Was ist die Keimruhe? Es gibt zwei Arten: Die Keimruhe der Samenschale aufzubrechen, weicht die den Samen umgebende Samenschale auf oder beschädigt sie. Diese Samenschale ist eine Schutzschicht, die verhindert, dass der Samen mit der Zeit verdirbt. Diese Hülle schützt den Samen vor Wasser und Licht und verhindert somit die Keimung. Teilweise können auch keimhemmende Substanzen enthalten sein. Die Aufhebung der Embryonalruhe wird an die Art der Keimruhe angepasst. Es reproduziert klimatische Bedingungen und ermöglicht es, den Samen in einer ungünstigen Jahreszeit zum Keimen zu zwingen. Welche verschiedenen Methoden gibt es, um die Keimruhe zu beenden? Die Keimruhe der Außenhaut kann auf 3 verschiedene Arten beendet werden: • Durch Säure. In der Natur werden von Tieren gefressene Früchte anschließend verdaut. Die Samen erwachen dann auf natürliche Weise aus der Ruhephase, da die Säure der Verdauungssäfte die Samenschale zerstört. Um diesen Prozess zu imitieren, kann man die Samen etwa 12 Stunden in Essig einlegen. Beispiele: Cranberries, Preiselbeeren, Saskatoon-Beeren, Erdbeerbäume, Sanddorn. • Durch Skarifizierung. Ziel ist es, die verschiedenen Schutzschichten, die den Samen umgeben, leicht zu beschädigen. Bei kleineren Samen ist es möglich, die Samen mit etwas Sand zu vermischen und zu kneten. Für größere und formbarere Samen können Sie Sandpapier oder einen Cutter verwenden. Beispiele: Neuseeländer-Spinat, Akazien, Sophora, Albizien. • Durch Wasser. Die Samenschale wird bei Kontakt mit Wasser weicher, sodass der Samen keimen kann. Dazu empfiehlt es sich, die Samen vor der Aussaat 12 bis 24 Stunden in lauwarmem Wasser einzuweichen. Beispiele: Bohnen, Saubohnen, Erbsen. Es gibt 4 Möglichkeiten, die Embryonalruhe zu unterbrechen: • Durch Licht. Manche Samen benötigen eine lange Sonneneinstrahlung. Es ist die Wirkung der roten Lichtstrahlen, die das Photorezeptorpigment (Phytochrom) der Haut stimuliert und die Keimung auslöst. Dieser Prozess erfordert eine geeignete Beleuchtung. Beispiele: Preiselbeeren, Heidelbeeren, Saskatoon-Beeren, Erdbeerbäume, Sanddorn. • Durch Kälte (Vernalisation). Bei dieser Methode wird der Samen über einen bestimmten Zeitraum einer Temperaturschwankung ausgesetzt, um die Keimruhe zu beenden. Dazu simulieren wir die Wintersaison, um das Saatgut zur gewünschten Jahreszeit zum Keimen zu zwingen. Diese weit verbreitete Technik kann auf natürliche Weise erfolgen, indem die Setzlinge im Winter der Kälte ausgesetzt werden, oder künstlich, indem die Samenpakete vorübergehend im Kühlschrank gelagert werden. Beispiele: Erdbeeren, Mertensien, Kerbelknollen, Physalis, Obstbäume. • Durch Feuer. Diese Technik ist zwar selten, aber sehr effektiv. Die Pflanze profitiert dann von einem natürlichen Dünger: Asche. Diese kann natürlich nach Waldbränden und Bränden oder künstlich durch das Verbrennen der Samen in einem mit Blumenerde gefüllten Metallbecken entstehen. Anschließend werden sie mit 7 bis 8 mm Blumenerde bedeckt und darüber eine leichte Mulchschicht aus Zweigen gelegt. Nach dem Abbrennen werden die Samen mehrere Wochen unter dieser Schicht belassen und bewässert. Beispiele: Nadelbäume. Hinweis: Eine Art kann mehreren verschiedenen Stratifizierungen unterliegen. Warum sollte die Ruhephase bestimmter Samen unterbrochen werden? Die Stratifizierung ermöglicht ein gleichmäßigeres und schnelleres Auflaufen der Samen. Bei manchen Arten ist die Unterbrechung der Ruhephase dringend zu empfehlen (Beispiel: Kerbel), bei anderen ist sie nicht notwendig (Beispiele: Basilikum und Tomate).

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