Bewässerung des Gemüsegartens

Wasser ist im Gemüsegarten ein seltenes und lebenswichtiges Gut. Ohne Wasser kann die Pflanze nicht wachsen, daher muss man wissen, welche Bedürfnisse jede Pflanze je nach Art, Bodentyp und klimatischen Bedingungen hat.ARTENEs gibt eine Klassifizierung der Pflanzen nach ihrem Wasserbedarf: • Zu den Wasserpflanzen zählen Pflanzen, die sehr widerstandsfähig gegen Trockenheit sind und auch bei außergewöhnlicher Dürre wachsen können.Beispiele: Strohblumen, Eispflanzen, Thymian, Rosmarin, Bohnen, Knoblauch, Zwiebeln oder auch Schalotten. • Zu den Wasserpflanzen gehören Pflanzen, die regelmäßig, aber in geringen Mengen, Wasser benötigen. Sie vertragen leichten Wasserstress. Beispiel: Basilikum, Borretsch, Tomaten. • Zu den anspruchsvollen Pflanzen zählen Pflanzen, die feuchten Boden, aber keinen durchnässten Boden benötigen. Beispiel: Ein Großteil des Wurzelgemüses, Mais, Salat, Zucchini. Auch diese Einteilung basiert auf den Wurzelhaaren: Je größer und länger die Wurzeln, desto mehr Wasser können sie aus dem Boden ziehen (Beispiel: Tomaten). Da durch die Verdunstung weniger Wasser an der Erdoberfläche vorhanden ist, müssen Pflanzen mit einem weniger entwickelten Wurzelsystem häufiger gegossen werden (z. B. Salat). BODENART Bei der Anpassung des Wasserbedarfs sind die Eigenschaften des Kulturbodens unbedingt zu berücksichtigen. Es gibt drei Bodenarten: • Sandboden: sehr durchlässig, speichert sehr wenig Wasser. Im Sommer erwärmt es sich schnell und das Wasser verdunstet. Daher muss häufig gegossen werden. • Lehmboden: speichert Wasser und trocknet sehr langsam. Es wirkt erstickend auf das Wurzelsystem und kann zur Fäulnis der Pflanzen führen. Im Sommer wird es sehr kompakt und schwer zu handhaben. Achten Sie auf überschüssiges Wasser. • Schluffiger Boden: Er liegt zwischen den beiden anderen Bodenarten. Der Boden ist kompakter als Sand, aber weniger kompakt als Lehm. Der lehmige Boden ist gut entwässernd, speichert aber genügend Wasser und Mineralien, um die Pflanzen zu ernähren. Vor dem Gießen ist es wichtig, die Bodenfeuchtigkeit zu überprüfen. Wenn Sie die Bodenart nicht kennen, gibt es eine einfache und effektive Methode. Nehmen Sie dazu etwas Erde in die Hand. Befeuchten Sie es und kneten Sie es einige Augenblicke lang. Bleibt die Erdmasse kompakt, handelt es sich um Lehmboden. Wenn der Boden formbar ist, die Masse jedoch bricht, handelt es sich um Lehmboden. Wenn der Boden hingegen rau wie Sand ist und nicht kompakt bleibt, handelt es sich um Sandboden. KLIMABEDINGUNGEN Das Wetter beeinflusst den Wasserbedarf stark und kann die Bewässerungshäufigkeit variieren. 3 Faktoren: • Der Wind trocknet die Pflanzen aus und beschleunigt die Verdunstung des im Kulturboden enthaltenen Wassers. • Die Sonne: Seien Sie vorsichtig mit Pflanzen in der vollen Sonne, da sonst die Gefahr des Austrocknens des Bodens und von Blattverbrennungen hoch ist. Der Wasserbedarf ist geringer, wenn die Pflanzen in einer schattigen Ecke stehen. • Temperatur: Wärme verstärkt auch den Evapotranspirationsprozess. Dabei handelt es sich um die Verdunstung von Wasser, das zusätzlich zu dem im Boden enthaltenen Wasser im Pflanzengewebe enthalten ist. Wenn die Pflanze durch dieses Phänomen Wasser aus ihren Zellen verliert, spricht man von „Transpiration“. Dieser Mechanismus ist für die Pflanze lebenswichtig. Zusammengenommen ist eine reichliche und regelmäßige Bewässerung erforderlich, da bis zu 10 Liter Wasser pro Tag und m² verdunsten können. Um die Evapotranspiration zu begrenzen, empfiehlt es sich, die Pflanzen zu mulchen. Mulch besteht entweder aus Stroh, Grasschnitt oder abgestorbenen Blättern, schützt die oberste Erdschicht und begrenzt die Verdunstung von Wasser aus dem Boden. Dadurch muss seltener gegossen werden, organisches Leben wird gefördert und der Boden wird während der Zersetzung mit Nährstoffen versorgt. Wann und wie gießen? Gießen Sie die Pflanzen am Fuß und nicht am Laub, um Fruchtfäule oder Krankheiten wie Mehltau vorzubeugen. Wir empfehlen, möglichst früh morgens zu gießen, damit die Pflanze das Wasser aufnehmen kann, bevor die Temperaturen steigen. Bei großer Hitze kann auch abends gegossen werden, wenn der Boden seine Wasserreserven tagsüber aufgebraucht hat. Durch das Gießen gelangt eine gewisse Luftfeuchtigkeit in die Luft, die bei zu hoher Luftfeuchtigkeit für viele Krankheiten verantwortlich ist. Im Morgengrauen trocknen und erwärmen die ersten Sonnenstrahlen die Luft sanft. Gegen Ende der Saison, wenn die Nächte kühler werden, sollte das Gießen am Ende des Tages vermieden werden. Es ist wichtig, nicht in der prallen Sonne zu gießen, da die Gefahr von Verbrennungen hoch ist und das Wasser verdunsten könnte, bevor die Pflanze Zeit hat, davon zu profitieren. Ein lokales Bewässerungssystem (wie z. B. Tropfbewässerung oder Oya) hat den Vorteil, dass sich die Wasserzufuhr sowohl in Menge als auch in Häufigkeit kontrollieren lässt. Wie viel? Im Durchschnitt benötigen Sie für einen ungemulchten Gemüsegarten unter 25 °C etwa 20 Liter Wasser/m² alle 3 Tage, wenn die Pflanzen in lehmigem Boden Früchte tragen. Für einen gemulchten Gemüsegarten unter 30 °C benötigen Sie etwa 20 Liter Wasser/m² alle 6 Tage in lehmigem Boden. Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Daten um Durchschnittswerte handelt und diese je nach klimatischen Bedingungen und angebauten Arten variieren können. Die folgende Grafik zeigt die Bedeutung des Mulchens für die Bewässerungshäufigkeit: Welches Gerät sollte zum Gießen der Pflanzen verwendet werden? Eine Gießkanne Der nach oben oder unten gerichtete Strahl ermöglicht zwei Arten der Regenbewässerung, während der Hals zum Gießen an der Basis einiger Pflanzen verwendet wird, die kein nasses Laub mögen. Ein Tropfsystem Auch wenn es sich um ein teures Gerät handelt, sind die Vorteile beträchtlich: besseres Auflaufen der Sämlinge, weniger Unkraut zwischen den Reihen, gezieltere Bewässerung zur Vermeidung von Krankheiten und weniger Verdunstung. Ein Sprinklersystem Diese Lösung ist für Gärtner mit einem großen Garten. Das Besprühen kann unerlässlich sein, um ein im Sommer zu trockenes Beet wiederzubeleben, oder sollte bestimmten Gemüsesorten vorbehalten sein, die lieber Wasser auf den Blättern als an der Basis erhalten (Winterrettiche, Salate, asiatischer Kohl usw.). Obwohl es oft vorteilhaft ist, erfordert die Anwendung einige Vorsichtsmaßnahmen, um das Benetzen der Blätter von Pflanzen, die anfällig für Kryptogamenkrankheiten sind und sich in der Nähe befinden, zu vermeiden. Es handelt sich außerdem um ein sehr wasserverbrauchendes System, das tagsüber oder im Hochsommer nicht verwendet werden sollte. Wie kann man überschüssiges Wasser aus dem Gemüsegarten ableiten? Land, das mehrere Tage hintereinander überflutet ist, ist hydromorph: Es kommt daher nicht mehr zu aerobem Leben und die für eine gute Bodenaktivität wesentlichen Mikroorganismen verschwinden. Es ist ratsam, die Hänge des Geländes und alle natürlichen Becken, die sich im Winter in richtige Teiche verwandeln könnten, sorgfältig zu beobachten. Ein paar flache Entwässerungsgräben am Ende der Reihen, ein geschickt platziertes Becken und ein paar andere kleine, vernünftige Maßnahmen reichen oft aus und können viele Katastrophen verhindern.

Zurück zum Blog